Originaltitel:
Autor: Laura Kneidl
Seitenanzahl: 550
Genre: Roman, New Adult, Liebesroman, LGBTQ+
Reihe: 1. Band
Preis: 12,99€ [PB]
E-Book: 9,99€
Bewertung: 4
Verlag: LYX-Verlag
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Laura Kneidl Someone New

Inhalt

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte …

Meinung

Ich gestehe, ich habe mich lange nicht an die Rezension von Someone New getraut. Das Buch wurde hoch gelobt und viel zerrissen. Und ich habe mich tatsächlich einfach nicht getraut, weil ich keinen Shitstorm für meine Meinung möchte. Aber am Ende ist mir klar geworden: es ist meine Meinung. So ist es nun mal und sollte mir jemand beleidigend und nicht sachlich mit Kritik über diese Meinung kommen, darf ich sie, weil auf meinem Blog, auch einfach nicht veröffentlichen. Trotzdem höre ich mir gerne auch Gegenstimmen an und lade herzlich dazu ein, Verlinkungen zu Rezension (auch negativen, denn davon lebt doch die Community) in die Kommentare zu posten.

Wer brauchte schon ein richtiges Bett, einen Kleiderschrank oder einen Esstisch, wenn er das hier (A.d.R. eine Kistenfestung) haben konnte? Erwachsensein? Hatte ich voll drauf.

Laura Kneidl – „Someone New“ S.123

Der Schreibstil von Kneidl und das Genre New-Adult an sich, hat es mir als Leser recht einfach gemacht, in das Buch rein zukommen. Schon auf den ersten Seiten ist bekannt, welche „großen“ Probleme Micah hat. Leider kommen wir da aber auch schon zu dem ersten Kritikpunkt. Mit Micah hatte ich meine Höhen und Tiefen. Ich mochte sie und ihre Freunde sehr gerne. Ihre offene, verkuschelte und neugierige Art hat mich ein bisschen an mich erinnert. Trotzdem haben mich einige Charakterzüge an ihr tierisch genervt. Wie naiv muss man sein, sich über ihre Probleme aufzuregen, über die ich zum Teil nur lachen konnte. Ich mochte es nicht, dass sie die ganze Zeit versucht hat, ihre Familie wieder zusammen zu bringen. Ich weiß selber wie es ist, in einer zerbrochenen Familie zu leben und will das tatsächlich als „Opfer“ nicht ändern. Dabei hätte ich mir von ihr als 18/19-jährige mehr Einsicht gewünscht.

Julian, Auri und all‘ die anderen Charakter in „Someone New“ haben mir aber echt gut gefallen. Sie hatten ihre Ecken und Kanten. Und ich wollte das ein oder andere Mal mit Micah tauschen und mich mit Aliza unterhalten. Auch der Nerdgasm den das Buch verursacht ist nicht zu unterschätzen. Als Fan einige Serien/Bücher/Filme/Fandoms habe ich mich ziemlich oft gefreut und auch herzlich gelacht.

„Ich habe in den letzten zwei Tagen fast drei Staffeln Teen Wolf gesehen.“ Ich nickte anerkennend. „Beachtliche Leistung.“ […] „Vermutlich spekulieren die Netflix-Mitarbeiter bereits, ob hier eine Leiche vor dem Fernseher sitzt,“ bemerkte Auri.

Laura Kneidl – „Someone New“ S.197

Die Handlung und die Story war für mich echt Überraschend. Ich habe die ganze Zeit auf das große Finale, auf das Geheimnis hin gefiebert und muss sagen, dass ich das als „Unwissende“ absolut nicht habe kommen sehen. Schwierig fand ich dann aber tatsächlich, dass so ein wichtiges Thema so viel zu spät kam. Es wurde meiner Meinung nach viel zu wenig aufgeklärt oder ich hätte mir einige seriöse Quellen zu dem Thema gewünscht. Ich war am Ende die ganze Zeit am googlen gewesen, weil ich viel zu wenig Input bekommen habe. Trotzdem wurden für mich die verschiedenen Probleme wie die Homophobie zum Beispiel gut dargestellt.

Für mich ist „Someone New“ ein unterhaltender New-Adult-Roman. Alleine durch das Thema wird mir das Buch sicherlich in Erinnerung bleiben, da ich sonst das Thema noch nie weiter verfolgt habe. Und alleine das macht es für mich zu einem wichtigen Buch. Laura Kneidl nutzt ihre Leserschaft dazu, sie auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen. Das Buch hat seine positiven und auch negativen Seiten, die sicherlich verbessert werden sollte. Aber es ist geschrieben und kann nicht mehr zurück genommen werden.

Ich kann Fans des Genres das Buch nur ans Herz legen und auch allen, die mal ein „großes“ LGBTQ-Buch lesen wollen, mit der Anmerkung, dass sich bitte zusätzlich dazu Input von Betroffenen geholt werden soll. Im unten stehenden Artikel ist einiges dazu verlinkt.

Bewertung

4/5

*** Disclaimer: „Someone New“ ist viel kritisch beleuchtet worden. Ich habe mich bemüht, hier eine Buchrezension zu machen, die sich soweit es geht nicht auf den Inhalt bezieht. Dabei kann und möchte ich so eine Rezension/Meinung einfach nicht beleuchten, weil ich nicht betroffen bin. Ich bin eine privilegierte Cis-Frau (nach derzeitigen Stand), die einige Aspekte an der Kritik an dem Buch nicht nachvollziehen kann. Trotzdem habe ich einiges dazu gelesen und möchte an dieser Stelle dazu verlinken, weil es wichtig ist. Denke ich?! Also am meisten überzeugt, weil sachlich professionell und nicht beleidigend geschrieben, hat mich der Text (NICHT Rezension!!!) von Stürmische Seiten. Danke dafür!

Bildquellen

  • Someone New–Laura Kneidl: Bildrechte beim Autor